Eine Frage die sich vielleicht ein paar Leute stellen, ich stelle sie mir manchmal. Aber ich kenn auch die Antwort, oder, ich weiß warum ich Country Musik höre.
Ich hab eben vor einer Stunde Nick Park entdeckt und scheiße ich bin verliebt in den Kerl. »The good lord have some mercy on the drunkards and me.« Scheiße ja. Ich fühle diese Zeilen so sehr. Ich kenne keine einzige Musikrichtung in der ich mich selber so sehr fand und finde wie in Country. Manche denken da eher an Johnny Cash hierzulande, oder das was man hier halt kennt. Ein paar schicke Hüte und den Marlboro Man, eine weite Steppe, oder was sich die meisten eben vorstellen.
Aber echte Country Musik, die Leute tun nichts weiter als über ihr Leben zu singen. Über die abgefuckte Scheiße die sie jeden Tag durchleben müssen. Ich hab viele Arten von Musik in meinem Leben gehört, in der Jugend von Black Metal, über DSBM, Neofolk, Klassik, Elektro. Diese Leute versuchen alle etwas zu sein und egal ob Casper Allen, oder John Mareland, sie wissen wovon sie singen, sie sind echt. Da ist nichts was sie versuchen zu sein, sie versuchen durch diese Musik einfach damit klar zu kommen. Ich kann diese rumschreienden Kinder heutzutage einfach nicht ernst nehmen.
Ich kenne keine Musikrichtung die sich so sehr einem Fakt hingegeben hat, einfach nur über das singen was man fühlt, schonungslos schildern wie man sich zu Grund trinkt und raucht und wie es oft das einzige ist, was man hat. Man kann nicht einfach Country Musik machen, klar, in den meisten großen Studios wird’s so gemacht, aber all die kleinen, einfachen Leute, die Ihre Lieder schreiben, sie haben nur ein Thema. Das Leben. Man muss ziemlich im Arsch sein, oder gewesen zu sein, um echte Country Musik zu machen.
Alkohol, Frauenprobleme und Drogen, vielleicht liebe ich Country so sehr, weil ich das alles selber, stets und immer wieder durchmache. Ich hör ihnen zu und weiß genau wie sie sich fühlen, etwas daß ich nirgendwo sonst jemals fand. Ich wollte immer etwas sein mit der Musik, heute bin ich an dem Punkt, wo ich einfach nur das bin was ich bin.
Wenn man diese Musik so versteht, kann man das selbe Lied hören, wenn man’s mal wieder geschafft klar zu kommen und zwei Tage später hören, weil man’s wieder bodenlos versaut hat. Gutes Beispiel hierfür ist »I will rise« von Benjamin Tod. Ich hab dieses Lied in jeder möglichen Stimmung und Lebenslage gehört. Spielt keine Rolle, denn der Text verändert sich mit und das funktioniert nur wenn man nicht lügt, wenn man einfach man selbst ist.
Natürlich könnte ich nun Jinks nennen, White Buffalo, TDM3, Childers oder andere die ich gerne höre, aber das sollte erstmal reichen um einen Einblick in ein Genre zu geben, daß mir manchmal mehr aus der Seele spricht, als ich es selbst jemals könnte, trotz all der schönen Wörter, trotz all dem Scheiß den ich durchmache, trotz allem. Fuck it. I Will Rise.
J.
[…] Freunde, kommt manchen vielleicht bekannt vor, aber nachdem ich schonmal schrieb, warum ich Country so sehr liebe, möchte ich das Thema heute dennoch noch einmal aufgreifen. Wie ich zu diesem, für […]
LikeLike