Cheers Freunde,
heute mal: Was mich denn eigentlich so sehr an Warhammer 40K fasziniert, nachdem der ersten Teil bei euch doch recht gut ankam. Gut, wie kam ich denn überhaupt zu WARHAMMER 40K? Natürlich hörte ich in meiner Jugend davon, aber so wirklich erst gegen Ende letzten Jahres. Und so fand ich irgendwie damals einen YT Kanal mit dem ich mich gut einarbeiten konnte. Ich hatte es schon eine Weile davor vor, aber mir fehlten die Mittel, die Motivation und auch natürlich die passenden Quellen dafür. Denn sucht man auf YT spontan nach ‚»Was ist Warhammer 40K«, oder „‚Warhammer 40K kurz erklärt'“, findet man 2 oder 3 stündige Videos. Nichts was für den spontanen Einstieg gut ist. Vielen Dank an dieser Stelle an Scriptoris VI für seine Arbeit, damit hat alles begonnen.
Aber gut, was fasziniert mich nun so an dieser Welt?
Fangen wir mal beim Chaos an.
Die großen vier Chaos Götter und die Idee des Warp. Der Warp ist eine andere Dimension, in der alle Begehren, alle Wünsche, Verlangen, Abartigkeiten, Ausschweifungen widerhallen und dadurch sind dann im Laufe der Jahrtausende die Chaosgötter entstanden, allein das ist eine wahnsinnig interessante und faszinierende Idee. So kam es durch die dekadenten und abartigen Ausschweifungen der Aeldari zur Geburt von Slaanesh. Dem Prinz der Dekadenz, thronend in seinem Palast der Freuden. Unsere Verlangen, unsere Dekadenz finden dort Widerhall, und daraus entstehen Götter, die ihre Macht aus unseren Gedanken, Leben und Wünsche ziehen und uns natürlich umso mehr verlocken, uns diesen hinzugeben und aus unseren Gedanken Taten werden zu lassen. Ganz bekannt ist da wohl der Schlachtspruch: »Blood for the blood god!« Aber, so gibt es durchaus, in umgekehrter Logik, natürlich die Theorie, dass der Imperiale Kult, der Glaube an den Gott-Imperator, logischer Weise, auch irgendwie im Warp widerhallt und so der Imperator dadurch auch eine gewisse Macht im Warp erreicht. Belege gibt es dafür bei den Adepta Sororitas (dazu komme ich später) und natürlich bei den Black Templars, ganz zu schweigen von der Legion Der Verdammten. Aber mir gefällt die Idee sehr, ein Grund warum ich die Serie American Gods so mag. Es ist fast das ähnliche Prinzip (grob über’n Ast gebrochen, aber für euch vll zum besseren Verständnis). Und wendet man das auf unsere heutige moderne Welt an, bewegen wir uns in einem ebenso spannenden (und leider vollkommen verkommenen) theologischen und natürlich auch gesellschaftlichen Bereich, gerade wenn man sich die Dark Eldar ansieht – die wollen ja gar keinen anderen Weg einschlagen, als in purer Verkommenheit und Dekadenz und Ausschweifungen zu leben, aber das ist eher etwas für einen anderen Post.
Ich sehe mich allerdings selbst absolut dem Imperium treu ergeben, wobei, in meiner Jugend fand ich das Chaos und die Chaos Space Marines natürlich ansprechender, auch wenn ich keine Ahnung hatte um was es eigentlich geht. Weil: Chaos = Böse = Geil. Wie man halt so ist. Später, als ich langsam, Stück für Stück in diese Welt kam, sah ich mich eher bei den Black Templars. Space Marines und faktisch Kriegsmönche und eben deren Schwestern, die Adepta Sororitas, welche allerdings keine genveränderten Supersoldaten sind, sondern normale menschliche Wesen, sogar alles Frauen, deren Glaube an den Gottimperator fanatisch ist und sie antreibt, schier übermenschliches zu leisten. Im Grunde könnte man den Zweig der Schwestern Der Schlacht einfach als Nonnen mit Bolter und Kettensägenschwert bezeichnen. Allein das ist schon ziemlich geil für jemanden wie mich. Und darin finde ich natürlich auch sehr stark meinen Katholizismus wieder, denn, wenn man so möchte, kann man einen realhistorischen Hintergrund ziehen: Johanna von Orleans. Jeanne d’Arc wäre wohl das perfekte Beispiel für eine Schwester der Schlacht, bzw. deren Heilige Sankt Celestine. Also finde ich selbst, was meine Wertvorstellungen angeht, mit allem drum und dran, auch in diesem Bereich bei Warhammer 40K ein Zuhause.
Allerdings, je mehr ich über diese Welt lernte und mich damit befasste, war ziemlich schnell klar, dass ich niemals Space Marine werden würde. Maximal würde ich bei der normalen Imperialen Armee landen und wäre schon längst im Schützengraben von Orks oder anderen Xenos zerfetzt worden. Oder Option 2: Ich wäre von der Inquisition auf einem der Schwarzen Schiffe gelandet und würde dem Imperator als eine der täglich benötigten 1.000 lebenden psionischen Batterien dienen. Aber am wahrscheinlichsten ist eher, wenn ich meine Jugend betrachte, dass ich längst lobotomiert wäre und als Servitor ohne Verstand und Leben dem Imperium noch irgendwie nützlich bin.
Kommen wir zum nächsten Punkt:
Der wohl seit vielen Jahrtausenden das Imperium prägt. Die Primarchen. Ich erwähnte sie schon kurz in meinem ersten Teil über Warhammer. Einfach mal für euch zum vorstellen, wie man sich einen Primarchen vorstellen kann, ich zitiere hier aus dem Warhammer-Lexicanum: »Auf Grund ihrer fast schon halbgottartigen Erscheinung und Ausstrahlung können Primarchen mitunter starke, körperliche Reaktionen, wie z. B. Herzinfarkte oder Schlaganfälle bei normalen Menschen auslösen, wenn diese ihnen zum ersten Mal gegenüber stehen. Nicht wenige brechen beim Anblick eines Primarchen auch in Tränen aus, fühlen Panik oder Schwindelgefühle.Es gibt die Theorie, diese Reaktionen stammten daher, dass die menschliche Spezies in ihrer evolutionären Entwicklung nicht die Fähigkeit entwickelt hatte, sich derartiger Macht in menschlicher Gestalt gegenüberzusehen.«
Und ich finde jeden einzelnen extrem faszinierend, ihre Geschichten, auch warum sie sich zur Hälfte dem Chaos angeschlossen haben. Weil selbst diese halbgottartigen Wesen, in ihren Handlungen oft allzu menschlich sind und ja, ich kann die meisten ihrer Beweggründe nachvollziehen und, obwohl ich absoluter Imperialer bin, ist mein liebster Primarch Lorgar. Für mich die wohl tragischste Persönlichkeit unter den Primarchen und auch allgemein. Erst recht wenn man das heutige Imperium betrachtet (vll kommt mal ein extra Beitrag über ihn). Sein Handeln ist zutiefst menschlich, zutiefst tragisch, das heißt, selbst bei solchen Wesen, die in allen Dingen der Evolution weit voraus sind, kann man ihre Beweggründe, ihr Handeln, mehr als nur verstehen und sogar oft mehr als nur nachempfinden.
Und das ist etwas, was Warhammer so gut macht. Denn egal ob man sich den Verräter-Legionen widmet, oder aber den Getreuen, wenn man alles für sich betrachtet, ergibt alles einen Sinn. Das heißt, man findet selbst für jeden Charakter die Gründe, warum es soweit gekommen ist. Dieses Universum ist so grausam und so schrecklich, dass auch wenn du ein Space Marine bist und einem Orden angehörst, du höchst wahrscheinlich trotzdem vor die Hunde gehst. Seien deine Intentionen, dein Handeln auch noch so gut, man bedenke das alte Sprichwort: »Macht korrumpiert – Vollkommene Macht korrumpiert vollkommen«.
Denn keiner der Hohen Lords oder Ordensmeister handelt, im Grunde genommen, gegen die Menschheit.
Die Welt ist nur so beschissen, dass es dort keinen anderen Weg gibt. Und das faszinierende ist, wenn man sich die Protagonisten einzeln ansieht, egal ob Horus, oder Lorgar oder sogar Goge Vandire, kann man die Handlungen vollkommen nachempfinden. Letzter sagte bevor er starb: »Ich habe keine Zeit zu sterben, ich bin viel zu beschäftigt.«
Weil die Größe des Imperiums auf den einzelnen Protagonisten und vor allem, den treibenden und leitenden Kräften, zu groß und zu mächtig ist, als dass diese Bürde ein Mensch tragen könnte. Und selbst den Space Marines geht es nicht besser. Selbst übermenschliche Wesen entkommen dieser Welt nicht.
Und das ist wohl der mich am besten ansprechende Punkt: Denn es spielt keine Rolle, ob du ein gottgleiches Wesen bist, oder ein normaler Mensch. Diese Welt geht vor die Hunde. Man versucht sie nur irgendwie, irgendwie am Laufen zu halten. Es spielt keine Rolle ob du in der Armee dienst, Space Marine bist, oder gar Primarch. Die Zukunft, die uns in Warhammer 40K gezeigt wird ist für mich eine der realistischsten die es im SyFy-Bereich gibt. Denn: Sie ist nicht perfekt. Sie ist einfach nur real. Einfach nur logisch und dadurch eben auch so unglaublich faszinierend, da die Menschheit und gerade die Gesellschaft bei mir sowieso nie gut wegkommt. Warhammer 40K ist eine Zukunft die greifbarer ist als die typischen Utopien, die man sonst in diesem Bereich findet. Sie ist dreckig, grausam und – im Endeffekt – das was der Mensch nunmal ist: Menschlich. Voller Fehler, bestrebt das Gute zu tun, auch wenn es nichts an der Situation, den Leben ändert, oder der Menschheit gar helfen würde. Und ja, so sieht für mich im Endeffekt die Zukunft aus, so ehrlich will ich sein.
Und da kommen wir wohl zu dem Bereich, der das ganze perfekt abrundet. Die Architektur und Technik. Die Gotik des 41. Millenniums. Abgesehen von den riesigen Makropolen, sind die großen Schlachtschiffe nunmal riesige, fliegende Kathedralen. Die Raumstationen ebenso. All dies spiegelt den Fortschritt in der Technologie wieder, aber durch den realhistorischen Hintergrund, nunmal auch die Lebensumstände der normalen Bevölkerung. Dazu kommt jetzt das Adeptus Mechanicus. Die Anhänger sind mehr Maschine als Mensch, ihre langen Roben, in dem markanten Rot des Mars. Priester und Magier, die Waffen und technische Geräte mit Ölen salben und Gebete sprechen. Die Schöpfer dieser riesigen Kathedralen des Krieges. All das fügt sich mehr als nur perfekt in eine Welt ein, die grausamer, korrupter und hoffnungsloser nicht sein könnte und wohl mit ein Grund ist, warum ich mich so sehr da reinsteigern kann.
So… das wurde länger als gedacht, allerdings kürzer als erwartet.
Hab auch einige Tage gebraucht, bis ich alle wichtigen Punkte zusammen hatte und die 80 Stichpunkte irgendwie einigermaßen flüssig zu Papier bringen konnte. Ich hoffe euch hat der kleiner Ausflug in dieses Universum gefallen und ich konnte euch meine Faszination nun wirklich einmal näher bringen, und warum diese Welt für mich so anziehend ist und selbst Star Wars oder Herr Der Ringe + Silmarillion keine Chance dagegen hat. Zumindest nicht für mich.
In diesem Sinne,
Euer,
J.